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Pfarrer Stefan Meyer bot in der Karwoche von Montag bis Mittwoch jeweils um 19 Uhr eine neue Form der Vorbereitung auf das Osterfest mit einem „Gebet unter dem Kreuz zu Märtyrern des 20. Jahrhunderts“ an.

Das Konzept des Gottesdienstes war gleichbleibend mit Passionsliedern und Texten, die wechselseitig von Stefan Meyer, Michael Heinrich und der Gemeinde gesungen und gebetet wurden. Jeder Gottesdienst war einem Mann des 20. Jahrhunderts gewidmet, die für ihren Glauben und ihre Überzeugung ihr Leben verloren haben. Neben dem orthodoxen Alexander Schmorell, der sich im Widerstand mit den Geschwistern Scholl befand, war der evangelische Theologe Dietrich Bonhoeffer der wohl bekannteste Märtyrer im deutschsprachigen Raum. Auch der katholische Erzbischof von San Salvador, Oscar Arnulfo Romero, wurde für seinen Einsatz erschossen. Er und alle anderen folgten ihrem Gewissen und kämpften gegen Unterdrückung, Ungerechtigkeit, Ermordung unschuldiger Menschen ja der „Ausrottung“ eines ganzen Volkes.

Ich fand es sehr spannend, von Pfarrer Stefan Meyer mehr über das Leben dieser Männer zu erfahren. Es machte vieles sehr nachdenklich, da dieses traurige Kapitel in Deutschland noch nicht so lange her ist und in anderen Ländern Unrechtsregime aktuell regieren. In mir tauchte die Frage auf: Wie hätte ich mich damals verhalten? Wäre ich so mutig gewesen wie diese Männer? Trete ich für meine Überzeugungen ein? Wofür stehe ich in diesem Leben?

Das „Gebet unter dem Kreuz“ war keine „leichte Kost“ aber eine sehr berührende. Sie erweiterte das Leiden Jesu um Menschen, die nach ihm gelebt haben, die ihm gefolgt sind und die es auch heute noch auf der Welt gibt. War es großer Mut und/oder auch Gnade, dass sie für ihre Überzeugungen so konsequent eingestanden sind?

In diesem Jahr wurden Männer vorgestellt. Vielleicht werden in der nächsten Karwoche 2025 Frauen vorgestellt, die ihr Leben für ihren Glauben, ihre Überzeugung gelassen haben?

Gudrun Rügemer

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