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Mit einem ökumenischen Festgottesdienst und gemeinsamer Begegnung beging das Ökumenische Zentrum am 6. Dezember den 40. Tag seiner Weihe im Jahre 1975. „Viel wurde erreicht, viel liegt noch vor uns", zeigten sich die Gläubigen zuversichtlich.

Martin Luther, das Zweite Vatikanische Konzil und die Ökumene bildeten die Schwerpunkte einer interessanten und zeitlich recht umfangreichen Wechselpredigt zwischen den Geistlichen des Zentrums, Pfarrer Dr. Harald Fritsch (kath.) und Pfarrer Christoph Lezuo (evang.). Sie betonten vorrangig die Gemeinsamkeiten zwischen den Konfessionen und gaben der gemeinsamen Hoffnung auf ein gedeihliches Miteinander auf dem weiteren Weg Ausdruck. Luther habe keine neue Kirche gewollt, betonte Lezuo; man sei unterwegs zum gemeinsamen Abendmahl, zeigte sich Frisch sicher. Ausgangspunkt sei dabei die Würde der gemeinsamen Taufe und die hohe Wertschätzung des Wortes Gottes als Quelle eines lebendigen Glaubens. Dass ein gemeinsames Abendmahl an diesem Festtag nicht begangen wurde, machte indes einmal mehr jene Wegstrecke deutlich, die noch vor den beiden Kirchen liegt.

Musikalisch wurde der Gottesdienst vom Jazz-Duo Jan Reinelt ((Piano) und Klaus Wangorsch (Trompete) gestaltet. Zugleich wohl ein Sinnbild für die Ökumene, die – ähnlich wie der Jazz – viele Spielarten kennt und kreatives Improvisationsvermögen braucht. Trotz mancher Disharmonien wird es letztlich auf die harmonische Auflösung ankommen, die über den Wohlklang entscheidet.

Im Pfarrsaal war dann doch ein gemeinsames Mahl evangelischer und katholischer Christen möglich. Bevor die kräftige Suppe serviert wurde, die auch der Ehrengast, Würzburgs Oberbürgermeister Christian Schuchardt, anständig auslöffelte, brachte der Lengfelder Kasperl einen vielschichtigen, bisweilen subtil hintersinnigen, Rückblick in die 40-jährige Geschichte des gemeinsamen Unternehmens „ÖZ" in den Pfarrsaal. Er muss es wissen, er ist, gemeinsam mit dem Chor, dem Fotoclub u.v.m., ein Kind der ersten Stunde.

Sebastian Schoknecht

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