Von den wolkenbruchartigen Regenschauern, die über das diesjährige ÖZ-Sommerfest am 26. und 27. Juli 2025 zogen, ließen sich die Besucherinnen und Besucher nicht abschrecken; die Menschen suchten Schutz unter Vordächern und Schirmen und kamen immer wieder zurück – getreu dem Motto: „Feiern lässt sich bei jedem Wetter!“
Der Ökumenische Festgottesdienst am Sonntagmorgen stand unter dem Motto „Pilger der Hoffnung“. Als Festprediger konnten die Veranstalter Dr. Wenrich Slenczka gewinnen, seit 1. Mai 2020 Dekan des Evangelisch-lutherischen Dekanats Würzburg. Im vollen Heilig-Kreuz-Chor des ÖZ ging Slenczka von einer Passage aus dem Hebräer-Brief (Heb 10,19-25) aus, in der der Verfasser zum Festhalten am Bekenntnis der Hoffnung aufruft. Slenczka sieht die Gefahr, dass die Menschen auch heute das Ziel aus den Augen verlieren, Ziel ist der Zugang zu Gott. Der Weg wird nach seiner Argumentation auf dreifache Weise geöffnet: Glaube, der frei macht. Hoffnung, also Festhalten an dem Bekenntnis und Loslassen aus der Angst. Und drittens Liebe – untereinander und füreinander. Diese ermögliche es, „gemeinsam Ökumene zu feiern, über die Grenzen unserer Religion hinaus“. Ökumenische Gottesdienste sind deshalb ideal, um Offenheit und Hoffnung zu leben. Sein abschließender Gedanke: Das Bekenntnis des Glaubens ist das Bekenntnis der Hoffnung, wie das auch in der ersten Fassung des „Credo Nicaeno-Constantinopolitanum“ formuliert wird. Daher griffen Veranstalter und Vorbereitungsteam für das Credo des Gottesdienstes auf die Ökumenische Fassung des „Credo Nicaeno-Constantinopolitanum“ zurück, in seiner ursprünglichen Formulierung aus dem Jahr 381. Im Jahr 2025 wird daran erinnert, dass dieses Credo rund 1.700 Jahre alt ist.
Musikalisch gestaltet wurde der Festgottesdienst von Michael Heinrich an der Orgel und vom Kirchenchor St. Laurentius-St. Lioba. Am Ende des Gottesdienstes galt es, den Dirigenten und Chorleiter Benedikt Al Daimi zu verabschieden. Dieser hatte den Kirchenchor seit Mai 2024 geleitet hat und tritt im September eine Stelle am Mainfrankentheater an. Gabriele Hornung, „eine Stimme aus dem Chor“ würdigte Al Daimi als einen „ganz besonderen Menschen“ und einen Chorleiter, der es mit seiner „einfühlsamen und wertschätzenden Art“ verstanden habe, Verbindung zwischen den Sängerinnen und Sänger herzustellen, „alle abzuholen, immer besser zu werden und sogar neue Mitglieder zu gewinnen“. Voller Wehmut dankte Gabi Hornung al Daimi „für sein leidenschaftliches Engagement, seinen Dienst an der christlichen Gemeinschaft und alle Inspiration“.
Den Auftakt des Festbetriebs im Hof und vor der Kürnachtalhalle machte die Blaskapelle Lengfeld; trotz heftigster Wolkengüsse spielten die Musikerinnen und Musiker eng unter einem Schirm zusammengekauert weiter und sorgten für beste Stimmung und treu verweilende Gäste. Sogar die vom Regen vertriebenen Anbieter und Kunden des Kinderflohmarkts kehrten tapfer zurück. Attraktiv für Kids und deren Eltern war auch das Kinderprogramm der Kindergärten, das Angebot des Familienstützpunkts und das Puppenstück „Kaspers Abenteuer mit den Waldtieren“ der Lengfelder Puppenbühne. Neben einem reichhaltigen gastronomischen Angebot mit Getränken, Grillgut und Pommes, bunten Salattellern vom Familienkreis, belegten Brötchen vom ehemaligen Frauenbund, frischen Waffeln von den Minis, alkoholfreien Cocktails von der Offenen Jugendarbeit JuZ und einem reichhaltigen Kuchenbuffet, gab es auch Informationen zum Pastoralen Raum, vom Verein „Partnerschaft Lengfeld – Pacoti“ und vom Lengfelder Bürgerverein. Bei einem Foto-Gewinnspiel rund um den Katholikentag gab es attraktive Preise zu gewinnen.
Der Vorsitzende des Freundeskreises des Ökumenischen Zentrums und Festorganisator Jochen Scheidemantel zeigte sich trotz der Wetterkapriolen zufrieden und dankte vor allem „den weit über 100 Helferinnen und Helfern, die sich für ein Gelingen des Festes stark gemacht haben“.
Wolfgang O. Hugo / Anja Legge
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