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Silbernes Priesterjubiläum von Dr. Harald Fritsch

Herzliche Einladung zum Silbernen Priesterjubiläum von Pfarrer Dr. Harald Fritsch: Am Sonntag, 16. Februar 2025, um 9:30 Uhr Festgottesdienst im Heilig-Kreuz-Chor des Ökumenischen Zentrums, anschließend Empfang im Pfarrsaal.

Zum Jubiläum blickt Harald Fritsch voller Dankbarkeit, Freude und Hoffnung zurück:

Als ich am 19. Februar 2000 im Würzburger Dom von Bischof Dr. Paul-Werner Scheele zum Priester geweiht wurde, hatte ich neben meiner Promotionsarbeit schon vier Jahre als Diakon seelsorgliche Erfahrungen sammeln können und erfahren, wie wertvoll eine gute Zusammenarbeit mit Haupt- und Ehrenamtlichen im Team ist. Ich bin Priester geworden, weil ich mich im tiefsten dazu von Jesus berufen gefühlt habe.Wie alle überzeugten Christen fühle ich mich in eine tiefe Freundschaft mit Jesus gerufen, will sie mit anderen Christen leben und von Christus als Quelle unseres Lebens, als Quelle von Hoffnung Zeugnis geben. Als Priester fühle ich mich berufen, diese Christusgemeinschaft öffentlich und verantwortlich in der Gemeinschaft der Kirche zu verkünden und mit den Glaubenden zu feiern. Gern  verkünde ich das Wort Gottes, lege es aus, feiere mit Ihnen, der Gemeinde, die Zuwendung Gottes durch Jesus zu uns in den Sakramenten. Ich will seelsorglich Menschen in Not nahe sein. Schon früh im Studium erlebte ich meine Neigung zur Ökumene und zur ökumenischen Theologie.

Inspirierend waren dabei für mich ökumenische Gottesdienste und die Begegnung mit meinen Münchner Lehrern Peter Neuner und Wolfhart Pannenberg, die Ökumene mit Herz und Vernunft gelehrt haben und von denen ich viel gelernt habe. Zudem war und ist mir die Theologie und Spiritualität Karl Rahners sehr wertvoll, über den ich meine Doktorarbeit geschrieben habe.

Nun bin ich über 18 Jahre Pfarrer bei Euch und Ihnen in Lengfeld. Ich finde es sehr schön, dass wir in ökumenischer Weite unser Leben und unseren Glauben miteinander teilen, dass wir miteinander lachen und trauern, miteinander beten, feiern und arbeiten. So geben wir die Liebe Christi weiter und zünden zusammen viele kleine Lichter der Hoffnung an, weil wir so bezeugen, dass Er mit uns ist, uns immer wieder stärkt und Lebensmöglichkeiten
öffnet. Für diese Weggemeinschaft, für alle persönliche Verbundenheit und Euer Glaubenszeugnis danke ich Euch von Herzen.

Freilich gibt es gegenwärtig auch große Herausforderungen, wie die weniger gewordene Glaubenspraxis getaufter Christen, den Mangel an hauptamtlichen Seelsorgerinnen und Seelsorgern, die gestiegene Verwaltungsarbeit und die Vertrauenskrise in der katholischen Kirche
durch (noch) nicht durchgeführte Reformen – ich nenne nur als Stichwort „Zulassung von Frauen zum Diakonat/geistlichen Amt“ – und durch die Missbrauchsfälle. Zudem ist im Jahr 2025 die Welt eine ganz andere als im letzten Heiligen Jahr 2000.

Damals schien der Kalte Krieg überwunden, der 11. September  2001 war noch nicht geschehen, aktuelle Krisen wie der Krieg in der Ukraine, die
gesellschaftlichen Spaltungen, die Wirtschaftskrise und die Klimakatastrophe waren weit weg. Und doch hat Papst Franziskus ein heiliges Jahr unter dem Gedanken „Pilger der Hoffnung“ ausgerufen – mit Recht. Er schreibt: „Im Herzen eines jeden Menschen lebt die Hoffnung als Wunsch und Erwartung des Guten, auch wenn er nicht weiß, was das Morgen bringen wird“.

Hoffnung zu haben bedeutet, dass wir innerlich lebendig und in Bewegung bleiben, dass wir bereit sind zu wachsen, dass wir miteinander die guten Lebenschancen ergreifen und gestalten, die uns geschenkt werden, jeder und jede mit dem Charisma, das ihm und ihr geschenkt ist. Für Christen ist die Hoffnung dabei kein oberflächlicher Optimismus nach dem Motto „Es wird schon wieder alles gut“. Wir nehmen die Schwierigkeiten der Realität ernst, doch wir hoffen, weil wir glauben, dass Jesus Christus mit uns lebt und in seiner treuen Liebe zu uns der feste Grund der Hoffnung ist, dass unser Leben miteinander glückt.

Ich wünsche uns, dass wir in diesem heiligen Jahr Christus tiefer finden und unsere Freundschaft mit ihm lebendiger wird. Ich wünsche uns, dass wir so einander ermutigen und stärken und miteinander in der Welt heute bezeugen, dass Gott unsere Hoffnung ist, dass wir – bei aller Bedeutung unseres eigenen Tuns – darauf vertrauen, dass Gott uns in die Freiheit und Freude des Lebens führt, schon jetzt und einmal in Fülle bei sich.

Herzliche Grüße
Euer Pfarrer Harald Fritsch