Die Klänge von John Rutters „Look at the world“ füllten die St. Lioba-Kirche am Festtag ihres Patroziniums. Viele waren an diesem 21. September gekommen um zu feiern – aber auch, um ihren langjährigen Diakon Richard Pollak zu verabschieden.
Doch zunächst stand die Heilige Lioba im Mittelpunkt. Dreierlei könnten wir von ihr, die sich trotz vielfältiger Beziehungen nicht in Aktivismus verlor, lernen, führte Pfarrer Dr. Harald Fritsch in seiner Predigt aus: Jesus in der Stille von Herz zu Herz zu begegnen, das eigene Leben im Gebet ganz Jesus anzuvertrauen und offen zu sein für die Menschen in all ihrer Unterschiedlichkeit. „Durch sie können wir Christus selbst begegnen.“, ermutigte er die Zuhörenden. Das Bild vom Weinstock aus dem Evangelium des Tages mache deutlich: Wie er nährt und verbindet uns Jesus Christus.
Richard Pollak ist einer von den Menschen, die ernst nehmen, was die Heilige Lioba vorlebte. In den 33 Jahren seines Dienstes als Diakon standen die Menschen und die direkte Begegnung mit ihnen immer im Zentrum seines Wirkens. „Sie in unterschiedlichen Situationen ihres Lebens, auch in den Grenzerfahrungen von Gefangenschaft und Tod, einfühlsam zu begleiten war dir ein Herzensanliegen.“, dankte Pfarrer Fritsch seinem Mitbruder für das langjährige Wirken im Stadtteil. Seit seiner Diakonenweihe im Jahr 1992 bereicherte Richard Pollak die Gemeinden in Lengfeld auch durch seine authentische Art, seine lebensnahen Predigten und seine spirituellen Impulse für die Menschen in der heutigen Zeit – und durfte dabei immer auf die Unterstützung seiner Frau Ingrid zählen.
„Wir sind Diakon.“, bekräftigte Richard Pollak in seiner kurzen Ansprache deshalb auch mit Nachdruck. „Gemeinsam ist es besser.“ Acht Pillen müsse er aus medizinischen Gründen jeden Tag nehmen, aber zwei kämen noch dazu, verriet er: Dankbarkeit und Zufriedenheit.
Und so überreichte im Anschluss Agnes May im Namen der Gemeinde ihm ein Buch, dessen Seiten so gefaltet waren, dass ein „DANKE“ zu sehen war: „Hinter dem Danke, hinter den Seiten dieses Buches, stehen viele Erkenntnisse und Erfahrungen, die für dich immer Begegnung mit Jesus waren.“ Danach überreichten zahlreiche Gemeindemitglieder „ihrem“ Diakon mit persönlichen Gruß- und Dankesworten eine Rose.
Und weil sich der Herbstanfang an diesem Wochenende noch einmal von seiner sonnigen Seite zeigte konnte das anschließende Gemeindefest auch im Innenhof des St. Lioba-Höfles stattfinden. Viele Helferinnen und Helfer trugen dazu bei, dass es zu einem echten Begegnungsfest der Menschen in Lengfeld wurde.
Andrea Schoknecht
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