Die historische Pfarrkirche St. Laurentius und ältere Bauten
(Adresse: Laurentiusstr. 10)
Wann in Lengfeld die erste Kirche gebaut wurde, ist archivalisch nicht belegt. Das Patrozinium des Heiligen Laurentius lässt den Schluss zu, dass hier bereits im 10. Jahrhundert eine Kirche stand. Der Überlieferung nach brannte 1385 das ganze Dorf ab, was auch das Kirchengebäude einschließen würde. Für die erste archivalisch belegte Kirche hatte 1408 das damalige Kloster St. Burkard die Baulast des Daches. Diese Kirche aus der Zeit der Gotik wurde beim Dorfbrand, verursacht durch die Frau des Schuldheißen, am 28.4.1593 eingeäschert. Der Wiederaufbau erfolgte in der Julius Echter-Zeit und fand am 27.4.1602 mit der Übertragung von Reliquien von Simon, Judas, Maria virginis usw. aus der Neumünsterkirche bei der Weihe durch Weihbischof Sang seinen Abschluss. Wir können hier von einer Kirche an derselben Stelle wie die Vorgängerbauten ausgehen, weil der Kirch- oder Friedhof die Kirche umgab. Sie hatte in dieser gegenreformatorischen Zeit Echters bestimmt auch einen spitzen Turm, wie noch heute viele Kirchen in der Diözese diese typische Bauform aufweisen.
Die Kirche war Ortsmittelpunkt, auf einer kleinen Anhöhe, bis zu jenem verhängnisvollen Tag der Schlacht zwischen Österreichern und Franzosen am 3.9.1796. Nach der Belagerung durch die Franzosen wurde das ganze Dorf von den Österreichern angezündet, um die Franzosen zu vertreiben. Dies gelang zwar, aber der gesamte Ort einschließlich Schule, Hirtenhaus und Kirche bis auf 7 Häuser war vernichtet. Umgehend, zwischen den weiteren Kriegswirren der nachfolgenden sogenannten Napoleonischen Kriege, gingen die Lengfelder an den Wiederaufbau.