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„Der Pfarrer kann die vielfältigen Probleme der heutigen Seelsorge nicht mehr allein bewältigen. Die Beweglichkeit der heutigen Menschen, der Pendlerstrom der arbeitenden Bevölkerung, der starke Einfluss der Massenmedien, Freizeitwelt und Bildungsprobleme erfordern auch in der Seelsorge neue Wege und Methoden.  Aber die Zahl der Priester ist zu klein, um alle Pfarreien und Dörfer mit Seelsorgern zu besetzen.“ So beschrieb Domkapitular Paul Bocklet vor über 50 Jahren (!) die Situation der Seelsorge im „Würzburger katholischen Sonntagsblatt“.

Die Antwort auf diese Frage war zu diesem Zeitpunkt bereits im Entstehen. 1969 hatte der Münchner Erzbischof Julius Kardinal Döpfner als einer der ersten entschieden, ausgebildete TheologInnen als PastoralreferentInnen anzustellen und dazu bemerkt: „Wenn es der Heilige Geist will, dann wird es bleiben.“

Grundlage war der Leitgedanke des Zweiten Vatikanischen Konzils (1962-1965) vom Volk Gottes. So heißt es in „Lumen Gentium“: „Das Apostolat der Laien ist Teilnahme an der Heilssendung der Kirche selbst. Zu diesem Apostolat werden alle vom Herrn selbst durch Taufe und Firmung bestellt.“ Die Würzburger Synode (1971-1975) hat diesen Gedanken weitergeführt und das Berufsbild des Pastoralreferenten entworfen: Laientheologen sollten nach einem Theologiestudium und einer praxisbezogenen Ausbildung in der Seelsorge mitarbeiten. Im Bistum Würzburg erteilte Bischof Josef Stangl am 9. Oktober 1972 den ersten Pastoralassistenten einen Sendungsauftrag für die Diözese Würzburg. 

Heute ist aus dem anfänglichen Experiment eine tragende Kraft in der Seelsorge geworden. 157 „Pastis“ gibt es aktuell im Bistum Würzburg: Sie bereiten Kinder und Jugendliche auf Taufe, Erstkommunion und Firmung vor, geben Religionsunterricht und sind für Gremien, Gruppen und Kreise in der Gemeinde ansprechbar. Außerdem sind sie auf regionaler oder diözesaner Ebene in der Bildung, in Krankenhäusern, Seniorenheimen, Schulen, Justizvollzugsanstalten oder der Notfallseelsorge tätig.

Das 50-jährige Jubiläum des Berufsstandes wird im Juli 2021 auf diözesaner Ebene und im November mit einer bundesweiten Veranstaltung gefeiert. Auch wir nehmen das Jubiläum zum Anlass, um zurückzublicken und haben ehemalige „Lengfelder Pastis“ gebeten, ihre Erinnerungen an ihre Zeit in Lengfeld mit uns zu teilen. Zurückgemeldet haben sich alle Angeschriebenen, angefangen von Anna Thomassen (1977-1980) über Christof Bärhausen (1981- 1985), Angelika Kretzer (1986-1990), Andrea Lorey (1990-2000), Gabriele Denner (2001-2008), Hildegard Scherer (2003-2007), Andrea Schoknecht (2007-2015) bis hin zu Julia Stöhr (2013- 2021), die im Juni 2021 in Elternzeit geht. In den Rückmeldungen unterschiedlichster Länge und Art wird immer deutlich: Die Zeit in Lengfeld war etwas ganz Besonderes!

Ab der Juli-Ausgabe von "Neues im Blick" können Sie gemeinsam mit den Ehemaligen in Erinnerungen schwelgen. Den Anfang macht Anna Thomassen, die von1977 bis 1980 in Lengfeld war.

Bitte beachten Sie, dass die persönlichen Berichte nur in der Print-Version zu lesen sind! 

Anja Legge

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