Der Ökumenische Erntedank-Gottesdienst am 3. Oktober war für die Pfarrei Lengfeld zugleich der Tag des Abschieds von ihrer langjährigen Pastoralreferentin Julia Stöhr.
„Wir haben alle gewusst, dass dieser Tag kommen würde“, fasste Pfarrer Fritsch die „Befürchtungen“ vieler Lengfelder Christen in Worte. Acht Jahre hatte Julia Stöhr im Würzburger Stadtteil gewirkt. Mit der Geburt ihres Sohnes Emilio im Sommer 2021 ist sie in Elternzeit gegangen. „Du hast Dich sehr schnell in Lengfeld eingelebt und in viele Bereiche der Seelsorge eingebracht“, blickte Harald Fritsch auf das Startjahr 2013 zurück und nannte beispielhaft ihr Engagement bei der Firmvorbereitung und in der Jugendarbeit, bei Weltgebets- und Kinderbibeltagen, im Religionsunterricht in der Schule, bei der Gestaltung der Osterkerze, im PGR und verschiedenen Ausschüssen sowie bei vielen Themen- und Fest-Gottesdiensten. „Mit Begeisterung, kreativen Ideen und anschaulichen Methoden hast Du viele Kinder und Jugendliche angesprochen“, so Fritsch weiter. „Es macht einen selbst demütig, wenn man erlebt, wie jeder einzelne seine Begabungen und Talente einbringt.“ Der Pfarrer dankte Julia Stöhr persönlich und im Namen der Gemeinde „für die schöne Weggemeinschaft“ und für all ihre Inspiration. „Du wirst uns fehlen!“, rief er der scheidenden Theologin nach und wünschte ihr für die Zukunft „viele reich machende Erfahrungen mit der Familie und dass Du – wie Du selbst geschrieben hast – die Welt und Gottes schöne Schöpfung noch einmal mit Kinderaugen sehen darfst.“
Auch der Sprecher des Pfarrgemeinderats Michael Legge bedauerte den Weggang der „engagierten und sympathischen Pastoralreferentin“. „Du hattest immer ein Ohr für unsere Probleme und warst mit unermüdlichem Einsatz für die Menschen da.“ Trotz des Verlusts freue man sich in Lengfeld, dass Julia Stöhr ihre Liebe und ihr Glück gefunden habe. Neben ihrem vielseitigen Engagement hob Michael Legge das Charisma Julia Stöhrs hervor und erinnerte an einen „Gottesdienst im Grünen“; an diesem Tag habe sie den erkrankten Pfarrer vertreten, seine Rolle in vollem Umfang ausgefüllt und „bei uns allen etwas bewegt“.
PGR-Mitglied Petra Scheuermeyer, die über die Jahre zu einer engen Freundin geworden ist, überreichte Julia Stöhr im Namen des PGR einen Quittenbaum für den eigenen Garten. Statt erster Früchte trug der Baum in diesem Herbst zahllose rote Herzen der Dankbarkeit. Auf den vorab in der Gemeinde verteilten Herzen hatten die Lengfelder eine Erinnerung oder einen Wunsch notiert.
Auch die Lengfelder Ministranten sprachen der scheidenden Pastoralreferentin ihren Dank aus. Sarah Bulla und Anneli Hornung übergaben Julia Stöhr als Zeichen der Wertschätzung und künftiger Wegbegleitung einen kreativen Schutzengel aus Naturmaterialien.
Julia Stöhr selbst bezeichnete die acht Jahre in Lengfeld als „Zeit voller wunderbarer Erfahrungen und Begegnungen“. All die Aktivitäten, Feste und Gottesdienste, die genannt worden waren, hätten eines gemeinsam: „Sie reißen uns heraus aus unserem Alltag und wir können in Gemeinschaft unseren Glauben leben.“ Julia Stöhr zeigte sich „dankbar für die tolle Zusammenarbeit mit vielen engagierten Teams“ und ermutigte jeden einzelnen, weiterzumachen: „Es braucht nicht immer Hauptamtliche. Ihr selbst könnt Euren Glauben leben. Jeder kann mit seinem Talent Leben und Glauben in Lengfeld gestalten. Dazu wünsche ich Euch Mut und viele kreative Ideen.“
Anja Legge
Lesen Sie hier Julia Stöhrs Abschiedswort im aktuellen „Neues im Blick“.
Fotografische Eindrücke vom Abschied (alle Fotos: Anja Legge)