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Neues im Blick: Zum 1.9.24 treten Sie Ihren Dienst als evangelischer Religionspädagoge mit 20 Wochenstunden für die Kinder- und Jugendarbeit in unsrer Subregio an. Mit welchen Erwartungen werden Sie zu uns kommen?

Johannes Bindner: Naja, es wird auf jeden Fall sehr spannend, dass ich mit einer halben Stelle einen geographisch recht großen Bereich mit vielen verschiedenen Akteurinnen und Akteuren zu „versorgen“ habe.

Ich rechne damit, dass es eine Weile brauchen wird, bis sich diese großräumige Zusammenarbeit so richtig eingespielt hat. Allerdings durfte ich einen Teil der Kirchenvorstände sowie die Pfarrkolleginnen und -kollegen in der Subregio bereits kennenlernen und habe ein gutes Gefühl, dass wir das gemeinsam gut hinbekommen werden. Ansonsten freue ich mich natürlich darauf, auch die anderen Menschen in den drei Kirchengemeinden kennen zu lernen.

NiB: Wo konnten Sie bisher Erfahrungen in der Kinder- und Jugendarbeit sammeln?

J.B.: In meiner Heimatkirchengemeinde und der örtlichen Landeskirchlichen Gemeinschaft durfte ich Kinder- und Jugendarbeit zunächst selbst genießen und dann später auch ehrenamtlich mitgestalten. Nach dem Abitur habe ich im CVJM Würzburg einen Bundesfreiwilligendienst geleistet, der zu einem Teil daraus bestand, Angebote für Kinder zu gestalten und beim Aufbau einer Jugendarbeit mitzumachen. Im Studium konnte ich zum einen in der Kirchengemeinde Emmaus in der Nürnberger Gartenstadt sowie später im praktischen Studienjahr in der Kirchengemeinde St. Matthäus in Bamberg Erfahrungen sammeln, beides allerdings unter den Einschränkungen der Corona-Pandemie. Auch im Vorbereitungsdienst in der Kirchengemeinde Neumarkt i.d.OPf. hat die Arbeit mit Kindern und Jugendlichen zu meinen Aufgaben gehört.

NiB: Wie halten Sie’s mit der Ökumene?

J.B.: Ökumene muss sein! Gerade in der heutigen Zeit, in der die Kirchen rasant schrumpfen und die Säkularisierung in der Gesellschaft zunimmt, müssen wir als Christ:innen doch zusammenhalten. Uns geht es ja am Ende um den gleichen Kern und um den gleichen Herrn. Ich denke, dass uns Protestant:innen, gerade uns Lutheraner:innen, mit dem Katholizismus mittlerweile mehr eint als trennt, und an meinen bisherigen Lebensstationen habe ich es fast immer als sehr bereichernd erlebt, wenn die unterschiedlichen Konfessionen ihre unterschiedlichen Schwerpunkte in gemeinsames Handeln eingebracht haben.

NiB: Sie haben es schon erwähnt: Ihre Einsatzgemeinden Versbach mit Rimpar/Maidbronn sowie Lengfeld mit Estenfeld und Kürnach/Mühlhausen decken eine nennenswerte Fläche ab und sind nicht entlang einer Buslinie aufgereiht: Wie wollen Sie dieses Problem bewältigen?

J.B.: Die geographische und ÖPNV-Situation hier in der Subregio ist in der Tat nicht ganz ohne. Einerseits möchte ich mich deshalb an Ideen orientieren, die ich aus der Dekanatsjugendarbeit kenne. Das heißt z.B.: Unterschiedliche Orte bespielen, damit jede:r auch mal eine kürzere Anreise hat, oder auch Veranstaltungen mit Ehrenamtlichen aus den verschiedenen Gemeinden vorbereiten, die dann von den Ehrenamtlichen vor Ort umgesetzt werden können. Das ist auch wichtig für termingebundene Veranstaltungen (z.B. Kinderbibeltage am Buß- und Bettag oder Krippenspiele) – schließlich kann ich nicht an mehreren Orten gleichzeitig sein. Andererseits werde ich mich natürlich hier umhören, wie die Herausforderung Mobilität bisher gehandhabt wird. An meinem letzten Einsatzort Neumarkt hatte es sich z.B. bewährt, die verschiedenen Winkel des ausgedehnten Gemeindegebiets mit Fahrtgemeinschaften abzudecken.

NiB: Bringen Sie ein Musikinstrument mit?

J.B.: Ich weiß in Grundzügen, wie man Mundharmonikas, Gitarren und Klavieren Töne entlockt. Besonders bühnenreif ist das aber leider aktuell noch nicht. Dafür kann ich aber anscheinend ganz gut singen.

NiB: Welche Formate planen Sie anzubieten?

J.B.: Ein wichtiger Teil von Jugendarbeit ist es meiner Meinung nach, dass Formate mit den Jugendlichen gemeinsam entwickelt und umgesetzt werden. Je nach Bedarf bin ich dann, denke ich, für recht vieles offen – von einem primär theologisch orientierten regelmäßigen Jugendtreff bis hin zu einmaligen Aktionen wie Kanufahren oder einem Escape-Room-Besuch, bei denen die Gemeinschaft miteinander absolut im Vordergrund steht. An sich fände ich auch einmal im Jahr je eine Freizeit für Kinder und Jugendliche ein tolles Angebot; ob, wann und wie sich das machen lässt, wird sich zeigen.

NiB: Wer ist …

  • Ihr Lieblingstheologe? Martin Luther oder Sören Kierkegaard
  • Welches Ihre Lieblingsbibelstelle? Mein Konfi-Spruch, Psalm 37,5: „Befiehl dem Herrn deine Wege und hoffe auf ihn, er wird‘s wohl machen.“
  • Welches Ihr Lieblingskinofilm? Puh, gute Frage… Wahrscheinlich die drei Teile vom „Herrn der Ringe“.
  • Welches Buch haben Sie zuletzt gelesen? Zur Zeit lese ich „Die Handschriften von Saragossa“ von Jan Graf Potocki – ein ziemlich dickes Buch aus dem frühen 19. Jahrhundert, das aus unzähligen miteinander verknüpften Untergeschichten besteht.

NiB: Vielen Dank; guten Start!                                                                                                                     jSc

 

Johannes Bindner ist 25 Jahre alt und in Weisendorf – gelegen zwischen Höchstadt (Aisch) und Herzogenaurach – aufgewachsen.

Bis August 2024 hat er in Neumarkt (Oberpfalz) seinen Vorbereitungsdienst (ähnlich dem Referendariat bei Lehrkräften) als Religionspädagoge absolviert – bei uns im Würzburger Nordosten tritt er also seine erste reguläre Stelle an.

Diese Stelle ist geteilt: Mit 50 % Stellenanteil ist Herr Bindner in den Kirchengemeinden Versbach/Rimpar, Lengfeld und Estenfeld/Kürnach als Kinder- und Jugendreferent für die Subregio eingesetzt; mit den anderen 50 % Stellenanteil arbeitet er als Gemeindereferent in der Kirchengemeinde Veitshöchheim.

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