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Das Corona-Virus hält auch unsere christlichen Gemeinden in Lengfeld in Schach. Wir verzichten in der Fastenzeit auf Gottesdienste und spürbare Gemeinschaft. Dabei stehen unsere höchsten Feiertage bald vor der Tür. Was machen wir jetzt? Gerade jetzt, wo in Lengfeld erstmals eine ökumenische Osternacht geplant war! Jetzt, wo wir besonders Zuspruch, Trost, Beruhigung, Hoffnung und Austausch brauchen!

Gut, viele Sender bieten jetzt Fernseh-Gottesdienste an, viele Webseiten ebenso. Siehe die Links bei evangelisch.de oder auf der Seite der Diözese. Auch streamen manche Gemeinden oder Klöster ihre Gottesdienste und Gebetszeiten – mit leeren Bänken. Dass das zur Verfügung steht, ist besser als nichts. Aber dann sitzen wir alle, jede und jeder wann und wie es gerade passt, vor Bildschirmen und müssen uns wegbeamen, um irgendwo teilzunehmen.

Können wir auch etwas anderes versuchen? Etwas, was uns auch als Gemeinde im Geist vereint, auch ökumenisch: Große und Kleine, Evangelische und Katholische? Wenigstens in der Karwoche? Ein Vorschlag:

Wir könnten uns z.B. am Palmsonntag, am Gründonnerstag, am Karfreitag und in der Osternacht zu jeweils verabredeten Zeiten in unseren Familien oder Wohngemeinschaften versammeln, manche wohl auch allein, aber im Wissen, dass das jetzt andere im Stadtteil gerade auch tun (und wer allein ist, vielleicht sogar durch Telefon oder Skype mit Bekannten verbunden): eine Kerze auf den Küchentisch stellen, eine ins Fenster, auch ein Brot und ein Glas Wein bereit stellen und damit ein paar Dinge tun im Wissen, dass wir dabei nicht allein sind, sondern in Gemeinschaft mit anderen Christen in der Nachbarschaft: Miteinander beten, ein Stück aus der Bibel lesen, darüber reden, vielleicht auch singen, Fürbitte halten, uns Frieden und Segen zusagen, und ja: auch Mahl halten miteinander. Ein Agapemahl ist immer möglich, auch ökumenisch, und das kann auch jede und jeder verstehen, wie er oder sie mag.

Eine kleine Gruppe könnte dafür Texte und Lieder vorbereiten. Bibelstellen auswählen. Für jeden Gottesdienst ein Bild zum Betrachten. Für Menschen, die zu unsicher sind, um ein Lied anzustimmen, könnte es kleine Musikdateien geben zum Mitsingen. Wir könnten uns ein System ausdenken, wie wir aus den verschiedenen Familien Fürbitten sammeln, die dann in allen Gruppen in den einzelnen Gottesdiensten laut werden dürfen – auf diese Weise könnten deren Anliegen gut geteilt werden. Und, und, und… Und all das könnten wir auf der Homepage der Gemeinde zum Herunterladen zur Verfügung stellen.

Ich stelle mir nichts besonders Anspruchsvolles vor. Eher wenige Worte, einfache Zeichen. Ein paar wenige Texte, ein paar echte Minuten miteinander würden schon genügen. Ich selber wäre bereit, mich mit Vorschlägen an einer solchen Vorbereitung zu beteiligen, und suche Menschen, die sich mit mir dazu Gedanken machen wollen.

Ob diese Idee Wirklichkeit wird, hängt davon ab, dass Menschen bereit sind, vorab an der Gestaltung mitzuwirken. Ideen, Texte und Bilder könnten wir per E-Mail austauschen. Wenn Sie das möchten, schreiben Sie mir: Diese E-Mail-Adresse ist vor Spambots geschützt! Zur Anzeige muss JavaScript eingeschaltet sein!. Ich werde dann in den nächsten Tagen einen E-Mail-Verteiler zusammenstellen. Auch wenn Sie die Vorlagen, die wir hoffentlich erarbeiten, später direkt bekommen möchten, können Sie mir schreiben.

Alexander Susewind

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