Kai Christian Moritz gab in Lengfeld den Kohlhaas.
In einer halb-szenischen Adaption der Kleist-Novelle ließ der Schauspieler (Bild: kcmoritz.eu) die Fehde zwischen dem Rosshändler Michael Kohlhaas und dem Junker Wenzel aufleben, überzeugend in der Darstellung des Charakters und doch wieder distanziert – wie auch Kleist – von dieser Kuriosität, nein Monstrosität eines freien Mannes, dem die Gerechtigkeit über alles ging, sogar über sein eigenes Leben; dem Gerechtigkeit – und sei es um des Wertes zweier Pferde – die Bedingung dafür war, dass eine Welt möglich sei; der am Ende Gerechtigkeit erlangte und auf dem Richtblock Gerechtigkeit gab. Für uns, die wir von Aristoteles – neben anderen Tugenden – auch die Billigkeit und von Jesus die Vergebung gelernt haben, eine bleibende Herausforderung.
Möglich wurde diese Aufführung, begleitet von Cello, Klavier und einer Video-Installation, durch den Verein KunstScheune Würzburg e.V., und manche:r Lengfelder:in betrat wohl erstmals die zur Spielstätte hergerichtete Scheune in der Herrnhofstaße 7. Man darf gespannt sein, was uns an Kulturgenuss an diesem Ort noch alles erwarten wird.
(Aktuelles Programm: www.KunstScheune-Wuerzburg.de )
Zu den Veranstaltungen der KunstScheune öffnet sich dieses Tor. (Foto: jSc)