Pünktlich zum besten Frühmesszeitpunkt, nämlich 6.00 Uhr, holte uns der Bus am Sonntag, dem 03.09. in Lengfeld ab( weil wir 26 Pilger waren). Das war die 1. Besonderheit dieser Reise und die 2. war, dass unser Bus nicht das bekannte „Hock“ Logo drauf hatte, sondern von „Bäuml Reisen“ i. A. der Fa. Hock fuhr. So mussten wir nie lange den richtigen Bus aus den 10 Hock Bussen ´raussuchen, sondern sahen immer sofort unseren Bus.
Der erste Halt war in der Wallfahrtskirche Schönenberg. Hier fand nur eine „Statio“ statt, das ist eine Art Vesper, mit anschließendem Frühstück im Freien. Die Weiterfahrt über den Fernpass bescherte uns eine fast 4 stündige Stau-Verzögerung, sodass sich das gesamte Tagesprogramm gewaltig nach hinten verschob. Der Gottesdienst im Kloster Neustift konnte nur stattfinden, weil die Patres netterweise ihren Zeitplan zu unseren Gunsten änderten. Wir sangen u. a. zum zweiten Mal an diesem Tag das Kilianslied und das Kyrie, Gloria, Sanctus und Agnus Dei jeweils aus der Missa de Angelis von Menschick. Übernachtet haben wir in verschiedenen Hotels im Raum Verona.
vergrößern KirchenchorAm nächsten Morgen wurde wieder eine Statio abgehalten und zwar in San Benedetto in Polirone, wo wir auf dem Vorplatz der Kirche u.a. das „Vater unser“ von M. Duruflé und die irische Volksweise „Möge die Straße“ sangen. Anschließend gab es die Vorstellung der Basilika u. des Klosters. Abends erreichten wir unser Hotel in Rom.
An den drei Tagen in Rom war unser Bischof Friedhelm dabei und feierte mit uns 3-mal Eucharistie und eine Vesper. Es begann am Dienstag, dem 05.09. in San Giovanni in Laterano. Wir brachten hier zum Kyrie, Sanctus und Agnus Dei aus der Missa Festiva von H. Zaindl zu Gehör, ebenso „Be still for the Presence of the Lord“ von D. J. Evans und leider nur der Favoritchor mit dem Bläserensemble das „Halleluja“ von Händel.
Danach gab es eine Stadtrundfahrt im eigenen Bus und Mittagessen auf eigene Faust. Angeschlossen haben sich dann die verschiedenen Touren zu Fuß, die man schon zu Hause gebucht hat. Um 17.00 Uhr trafen wir uns alle im Pantheon zur bereits erwähnten Vesper. Zum Einsatz kamen u.a. das „Vater unser“, dieses Mal von Rimskij-Korsakov, „Sagt an, wer ist doch diese“ von R. Büchner.
Das Highlight für den Autor war das Pontifikalamt am Mittwoch Morgen im Petersdom. U.a. wurden aus der Missa in B-Dur von Chr. Tambling das Kyrie, das festliche Halleluja, das Sanctus und das Agnus Dei gesungen. Vor dem Schlusslied „Salve Regina“ kam aber noch das i-Tüpfelchen mit Gänsehaut-Garantie: das „Großer Gott, wir loben dich“ mit rund 400 SängerInnen und mit Pauken und Trompeten und dann diese Akustik – grandios !!
Nebenbei waren alle Gottesdienste, in denen wir sangen, vom ersten bis zum letzten, emotional sehr beeindruckend, denn wenn rund 400 Chorleute singen, verstärkt durch ein Bläserensemble mit Pauken, harmonische Melodien ausgesucht wurden und dann in diesen großen Kirchen mit dieser hervorragenden Akustik, die ja keiner von seiner Heimatkirche her kennt, dann war das für sich schon diese Wallfahrt wert.
Mit dem Gottesdienst am Donnerstag in St. Paul vor den Mauern verabschiedete sich der Bischof von uns. Begonnen haben wir diese Eucharistiefeier „Mit Paulus lasst uns loben“ von H. Schütz, „Wirf dein Anliegen auf den Herrn“ von Mendelssohn, setzten die Messe mit den Seligpreisungen - im Wechsel gesungen mit dem Favoritchor - fort . Das beschwingte „Irische Halleluja“ führte zum Fürbittruf „Bleib bei uns Herr“ von W.H. Monk über das Sanctus und Agnus Dei, wieder aus der Missa in B-Dur von Chr. Tambling hin zum Schlusslied, das der Favoritchor alleine sang: „Singen von Gottes Wegen“ von Chr. Weiss.
Auf der Heimfahrt am Freitag, 08.09. Mariä Geburt, hatten wir in Bologna, wo wir auch übernachteten, eine Statio, bei der wir wieder „Be still, for the presence of the Lord“ von D.J. Evans und „Sagt an, wer ist doch diese“ von H. Huber sangen.
Am Samstag feierten wir im Dom Mariä Himmelfahrt zu Bozen unseren Abschieds-Gottesdienst. Den Anfang machte unser Kilianslied „Wir rufen an den teuren Mann“, gefolgt vom Kyrie, Sanctus, Agnus Dei, alle aus der Missa Festiva von H. Zaindl. Zum Dank wieder „Großer Gott, wir loben dich“ von K. N. Schmid, ehe mit dem Lied „An Irisch Blessing“ die Kirche beendet war und jeder Bus individuell nach Hause fuhr.
Beeindruckend waren auch die Predigten unseres Bischofs: mit fesselnder Stimme nahm er Bezug auf das religiöse Tagesgeschehen, fand immer den Übergang zu dem Ort, an dem der Gottesdienst stattfand, und zur Musik, nach dem Motto: ein gesungenes Gebet ist ein doppeltes Gebet. Außerdem hielt er sich streng an die oberste „Teichtweier`sche Regel“: nie länger als 10 Min.
Alles in allem: ein Riesenkompliment an das Organisations-Team. 600 Leute wollen erstmal gefahren, untergebracht und unterhalten werden mit Führungen in den einzelnen Städten, Chorproben etc. Eine logistische Meisterleistung!! Richtig daneben gelaufen ist eigentlich nichts. Von einigen Kleinigkeiten, die bei jeder Reise auftreten, auch schon bei drei und vier Personen, wollen wir gar nicht sprechen. Außerdem heißt die erste Pilgerregel: Ertrage alles, ohne zu murren. Punkt.
Rudolf Eisenbacher