Marienbild und Renaissanceschloss
Einen interessanten und abwechslungsreichen Jahresausflug verbrachte kürzlich der Frauenbund und Mütterverein Lengfeld beim Besuch der "Stuppacher Madonna", doch unser erster Halt war das Weikersheim. Das dortige Schloss (s. Bild) (ursprünglich eine Wasserburg) befindet sich seit 50 Jahren im Besitz des Landes Baden-Württemberg und ist bis heute in dem Zustand erhalten, in dem es 1709 Graf Carl Ludwig übernommen und als seine Residenz
vergrößern S. Ökzanhergerichtet hatte. Prachtstück ist der Rittersaal mit seiner kunstvollen, freitragenden Kassettendecke v0n Balthasar Katzenberger aus Würzburg. Der farbenfrohe, wohlgeordnete Schlossgarten, bewacht und belebt von vielen originalen Statuen, ist eine barocke Perle der Gartenkunst. Unsere Tochter Sandra (geb. Martin), die den Schlossgarten vor Ort leitet, führte und zeigte uns unter anderem schmunzelnd die berühmte "Zwergengalerie", die den damaligen Hofstaat karikierend darstellt. Im Wechsel der Jahreszeiten werden die Rabatten bepflanzt, dabei folgen die Gärtner den Pflanzplänen aus dem 18. Jahrhundert. Die außergewöhnliche Orangerie bildet den krönenden Abschluss des Lustgartens.
In Stuppach stärkten wir uns am Mittagstisch, um dann zum herausragenden Marienbild "Stuppacher Madonna", gemalt 1519 v0n Matthias Grünewald, hochzulaufen. Die Gottesmutter mit dem lächelnden Jesuskind, wirkt wie eine zarte Erscheinung in einem überirdischen Licht und sie ist mit ihrem Rock aus Goldbrokat ganz die Himmelskönigin. Das Bild wurde uns mit Begeisterung und Überzeugung erläutert und nahe gebracht. In der Pfarrkirche hielten wir dann zur Verehrung der Mutter Gottes eine Andacht, gestaltet von Theresia Nöth.
Auf unserem Heimweg stoppten wir noch in Markelsheim an einem Landgasthof mit schattiger Weinlaube für etwas Genüssliches. Danach kehrten wir glücklich und wohlbehalten nach Lengfeld zurück.
R. Martin
Foto: Sandra Özkan