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Rund 150 Menschen aus ÖZ und St. Lioba haben am Sonntag, 25. Juni 2023, wieder den bei Jung und Alt beliebten „Gottesdienst im Grünen“ gefeiert. Unter rauschenden Bäumen und zum Gezwitscher der Vögel wurde gesungen, gebetet, nachgedacht und Eucharistie gefeiert. Thematisch stand die Feier im Lengfelder Kürnachtal diesmal unter dem Motto „Nachhaltigkeit leben – unser Umgang mit Energie“.

Traute Gottschalk und Gerhard Schmitt führten gut vorbereitet ins Thema ein. Pfarrer Dr. Harald Fritsch mahnte dann in seiner Predigt einen radikalen Kurswechsel an: „Wir müssen Energieverbrauch und CO-2-Ausstoß radikal senken und die natürlichen Ressourcen schützen“, so Fritsch. Dafür brauche es eine Veränderung des eigenen Bewusstseins und Handelns hin zu „einer universalen Solidarität mit allen Menschen aller Generationen – auch derer, die noch nicht geboren sind – und der gesamten Schöpfung“.

„Das Problem ist nicht, dass wir mehr Wohlstand wollen. Das Problem ist, dass wir Wohlstand durch materiellen Besitz definieren“ zitierte Fritsch den Ökonomen und Buchautor („Die Grenzen des Wachstums“) Dennis Meadows. Doch das sei eben nicht unbegrenzt möglich. Und deshlab müsse Lebensqualität vielmehr durch die gelebte Haltung entstehen, das gemeinsame Sein und füreinander Sorgen.

Das Evangelium vom reichen Mann, der seine Scheune vergrößert, um seinen Wohlstand für sich allein zu sichern, zeige uns das Gegenbild solidarischen Handelns. Zu spät erkennt der Reiche, dass materieller Besitz vor Gott eben nicht reich macht. Stattdessen brauche es eine Selbstbegrenzung der eigenen materiellen Ansprüche und echte Fürsorge für alle Menschen und die gesamte Schöpfung. Vertrauen und Kraft für solches Tun dürfe der Mensch daraus schöpfen, dass er damit explizit im Auftrag Gottes steht. Der Regenbogen, der als Zeichen „des ewigen Bundes zwischen Gott und allen lebenden Wesen“ zwischen den Wolken erscheint (1.Mose 9,1-17, sei ein „Zeichen für die unverbrüchliche Liebe und Treue Gottes zu den Menschen“ und könne zu Gottvertrauen und mutigem Handeln ermutigen.

Musikalisch begleitet wurde der Gottesdienst von den ÖtZis. Mit lebensfrohen bis tiefsinnigen Liedern aus dem Troubadour und einer kunterbunten Besetzung aus Gesang, Klavier, Bass, Trompete, Fagott und Tuba konnten die hoch engagierten Jugendlichen über den zuweilen aus der Kanalisation aufsteigenden Geruch hinwegtrösten. Ein echtes Highlight war die Interpretation des bekannten Armstrong-Klassikers „What a wonderful world“.

Anja Legge (Text und Fotos)

 

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