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Wo bleibt die Kirche (nicht nur) im Lockdown?

oder: Christ_in sein da, wo ich lebe

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Immer wieder hört man die Frage – teils öffentlich, teils hinter vorgehaltener Hand: „Wo bleibt die Kirche in der Corona-Krise? Sie ist so unsichtbar.“ Obwohl die meisten Gottesdienste weiterhin stattfinden, kann Pfarrer nicht überall sein. Sind nicht wir alle – jede_r von uns – die Kirche, die hier sichtbar werden soll.

Der Lockdown ist die Bewährungsprobe für unser persönliches Christ_in sein.

Wir erkennen, dass es nicht genügt, sich um den Altar zu versammeln.

Meine Nächsten, die - metaphorisch - „unter die Räuber gefallen“ sind, wohnen oft hinter der nächsten Tür in meinem Wohnblock, in meinem Straßenabschnitt.

Es geht um:

Wahrnehmen

   Auch in meinem Wohnblock, in meinem Straßenabschnitt leben Christ_innen, mit denen ich mich vernetzen kann, mit denen zusammen ich Gemeinde bin.

Ggf Hilfebedarf erkennen

   Es gibt viele Arten der Bedürftigkeit: Einsamkeit, Armut, Mobilitätseinschränkung, Kommunikationsschranken, … . Menschen mit Hilfebedarf leben überall, auch in unsrer Nachbarschaft.

Solidarisierung

   Lebensläufe sind kontingent: Nicht jede_r hat sich sein_ihr Leben selbst ausgesucht, nicht jede_r ist „selber schuld“. Der hilfsbedürftige Mensch in der Nachbarschaft könnte ich selbst sein.

Sensibler Beistand

   Nicht mit der Tür ins Haus fallen, aber eine telefonische oder persönliche Nachfrage sollte unter Nachbarn möglich und geboten sein, je nachdem, wie gut man sich schon kennt. Vielleicht ist auch jemand anderes näher dran, ich muss nicht alles alleine machen und können.

Vernetzte Nachbarschaft: das Quartier

   Es wäre schön, wenn daraus mit der Zeit eine Zusammengehörigkeit der Menschen in den einzelnen Wohnblocks, in den einzelnen Straßenabschnitten entstehen könnte, so dass niemand durchs Raster fällt, z.B. auch in Fragen wie: Wer kann mir was besorgen? Wo kann ich mich zur Impfung anmelden? Wie komme ich zum Impfzentrum? Praktisch wäre auch, mit der Zeit zu erfahren: Wer bevorzugt welche Kommunikationskanäle, wer benutzt Internet und eMail, wer liest lieber gedruckte Infos, wer bevorzugt ein Telefonat, wer schätzt das „Vorbeischauen“ an der Haustür?

Wennn Sie schon Erfahrungen in dieser Richtung gemacht haben, teilen Sie sie uns gern mit!

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